TBBA Zertifizierungen – so wirst Du zum Junior Trainer – die Form (3/3)

Möchtest Du Dein BailongBall-Spiel nicht nur verbessern, sondern Dein Erlerntes auch mit Anderen teilen? Denkst Du darüber nach eine Gruppe von BailongBall Spielern auf/auszubauen oder gar Trainer*in zu werden? Dann hast Du bestimmt viele Fragen: Wie lange dauert eine Trainer-Ausbildung, welche Inhalte hat sie und wo wird sie angeboten? Gibt es eine Prüfung und wenn ja was genau wird geprüft, von wem und wie? Gibt es verschiedene Arten von Trainern bzw. Level und wenn ja, welche und was zeichnet sie aus? Wofür steht eine TBBA Zertifizierung eigentlich? … In dieser Serie von Blogbeiträgen möchten wir Dir Antworten auf die vielen Fragen zu den TBBA Trainer Zertifizierungen geben und Dich ermutigen, den nächsten Schritt in Deinem BailongBall Spiel zu gehen.
Kurz aufgefrischt:
In den ersten drei Teilen der Serie gehen wir auf die Junior Trainer Ausbildung und Zertifizierung ein. Teil 1 behandelt die sogenannten „Solotechniken“, Teil 2 die „Mutiplay-Techniken“ und Teil 3 die „Basisform“. In den weiteren Teilen dieser Serie widmen wir uns dann der Senior Trainer Ausbildung und Zertifizierung. Doch der Reihe nach. Die Taiji Bailong Ball Association (TBBA) hat sich zum Ziel gesetzt BailongBall in Europa zu verbreiten gemäß der Spielprinzipien des Erfinders unseres Sports, Professor Bai Rong. Wer also BailongBall „im Sinne des Erfinders“ erlernen möchte, ist bei der TBBA genau richtig aufgehoben. Wie gut Dir diese Umsetzung gelingt, kannst Du Dir also von der TBBA bescheinigen lassen und als Gütesiegel für die Bewerbung Deines Trainings oder gar Deiner Schule verwenden. Der Junior Trainer ist dabei die erste Stufe der TBBA Trainer-Zertifizierungen. Sie gibt Dir das Rüstzeug an die Hand, Spieler in allen BailongBall-Disziplinen auszubilden. In der nächsten Stufe, die des Senior Trainers, baust Du Deine Fähigkeiten soweit aus, dass Du nicht nur die individuellen Talente von fortgeschrittenen Spielern gezielt fördern, sondern auch Junior Trainer ausbilden kannst. Als Instructor erreichst Du schließlich die höchste TBBA Trainer-Zertifizierung, die es Dir ermöglicht zusätzlich Senior-Trainer auszubilden. In der Ausbildung zum Junior Trainer lernst Du die Spielprinzipien kennen, die diesen Sport so einzigartig unter den Ball- und Racketsportarten machen: das Runde der Bewegungen, die Ganzheitlichkeit beim Einsatz des Körpers, das Elastische, Dynamische und gleichzeitig Sanfte in den Spielzügen und zuletzt auch das Annehmen und Umkehren des Balls im Spiel. Was unseren Sport so besonders macht, sind neben den Spielprinzipien aber auch die Spielvarianten. Auch diese sind Teil Deiner Ausbildung und ermöglichen Dir Fuß zu fassen in allen Disziplinen – sei es also im Multiplay, Freestyle oder in der Form. Damit erschließt Du Dir als Trainer alle Möglichkeiten und bietest Deinen Schülern die volle Vielfalt von BailongBall.
Nach den Solotechniken des ersten Teils und den Multiplay Techniken des zweiten Teils, behandeln wir in diesem abschließenden Teil der Junior Trainer Ausbildung die Form. Konkret geht es um die sogenannte „Basisform“. In ihr werden beispielsweise Komponenten aus dem Soloplay verwendet, die in einer definierten Reihenfolge im Takt zur einer Hintergrundmusik ausgeführt werden. Inhalte und Geschwindigkeit der Bewegungen sind also genau vorgegeben. Einige Bewegungen werden mit dem Ball in der Hand, andere mit dem Ball auf dem Racket durchgeführt. Alles zusammen handelt es sich um 10 Bewegungen. Zunächst eine kurze Erklärung und das entsprechende Video zu jedem Element. Zum Ende findest Du eine Auflistung mit mehr Detailangaben zu den Elementen, sowie das Video mit der gesamten Form.

Arme kreisen

Dem eigentlichen Kreisen der Arme geht die Ausgangsstellung voraus, die man auch in vielen anderen Formen so wiederfindet. Du stehst dabei gerade, Beine parallel und geschlossen, Arme lose am Körper hängend. Und dann geht es los:

Körperzirkel

Beim Körperzirkel „zeichnest Du wie mit einem Zirkel“ einen Kreis mit Racket und Ball um Deinen Körper. Dabei zeigen Racketspitze und Ball jeweils nach unten.

Himmelszirkel

Der Himmelszirkel ist „der Buder des Körperzirkels“. Drehe einfach Racket und Ball, so dass beide nach oben zeigen.

Waagerecht drehen

Indem Du den Himmelszirkel mit einer Rotation nach links und wieder nach rechts verbindest, führst Du das waagerechte Drehen durch.

Diagonal drehen

Dieses Element kennst Du vielleicht aus dem Multiplay – es ist eine einfache diagonale Drehung in beide Richtungen, die allerdings zunächst mit dem Ball in der Hand ausgeführt wird.

Dynamisch waagerecht drehen

Die öffnende und schließende Bewegung mit Armen und Beinen am Anfang und Ende der waagerechten Drehung ergibt das dynamisch waagerechte Drehen.

Dynamisch diagonal drehen

Wie auch bei der dynamischen Drehung, wird diese Multiplay-Bewegung zunächst mit dem Ball in der Hand in beide Richtungen ausgeführt. Allerdings fügst Du der Drehung noch einen Schritt hinzu (was dir beispielsweise im Spiel die Möglichkeit bietet Bälle zurückzuspielen, die Du hinter Deiner Ausgangsposition annehmen kannst).

Mit Ball waagerecht drehen

Auch dieses Element wurde bereits ausgeführt – nun aber legst Du dafür den Ball auf das Racket.

Mit Ball dynamisch diagonal drehen

Du ahnst es vermutlich schon: führe die dynamische diagonale Drehung von oben nun mit dem Ball auf dem Racket aus.

Liegende 8

Das letzte Element wird statisch, also auf einer Stelle ausgeführt. Dabei „malst Du eine horizontale 8“ vor Deinem Körper, mit dem Ball auf dem Racket liegend. Und damit hast Du alle Elemente der Basisform kennengelernt. Hier noch einmal alle 10 Elemente mit Details:
  1. Arme kreisen – 4x kreisen von oben nach unten – 4x kreisen von unten nach oben – 4x kreisen von oben nach unten – 4x kreisen von unten nach oben
  2. Körperzirkel – im Wechsel 8x nach links… – …und 8x nach rechts
  3. Himmelszirkel – im Wechsel 8x nach links… – …und 8x nach rechts
  4. Waagerecht drehen – statisch (auf der Stelle) im Wechsel 1x nach links drehen… – …und 1x nach rechts drehen – dynamisch (360° pivotierend oder mit 2 Schritten) 1x nach links / gegen den Uhrzeigersinn drehen – statisch (auf der Stelle) im Wechsel 1x nach rechts drehen… – …und 1x nach links drehen – dynamisch (360° pivotierend oder mit 2 Schritten) 1x nach rechts / im Uhrzeigersinn drehen – 1x wiederholen der obigen Bewegungen
  5. Diagonal drehen – 1x diagonale Drehung nach links / gegen den Uhrzeigersinn – 1x diagonale Drehung nach rechts / im Uhrzeigersinn – 1x diagonale Drehung nach links / gegen den Uhrzeigersinn – 1x diagonale Drehung nach rechts / im Uhrzeigersinn
  6. Dynamisch waagerecht drehen – öffnender Schritt nach links, Arme dabei zur Seite ausgestreckt – schließender Schritt nach links, Arme dabei zur Seite ausgetreckt – Drehung um die eigene Achse nach links / gegen den Uhrzeigersinn – schließender Schritt und Senken der Arme zum Körper hin – öffnender Schritt nach rechts, Arme dabei zu Seite ausgestreckt – schließender Schritt nach rechts, Arme dabei zur Seite ausgestreckt – Drehung um die eigene Achse nach rechts / im Uhrzeigersinn – schließender Schritt nach links und Senken der Arme zum Körper hin – 1x widerholen der obigen Schritte
  7. Dynamisch diagonal drehen – 1x Drehung nach links um 90° – 1x schließender Schritt nach hinten – 1x öffnender Schritt nach hinten – diagonale Drehung nach links / gegen den Uhrzeigersinn – Ausfallschritt nach vorne am Ende der diagonalen Drehung oder alternativ 2 Schritte nach vorne – 1x Drehung nach rechts um 90° – 1x schließender Schritt nach hinten – 1x öffnender Schritt nach hinten – diagonale Drehung nach rechts / im Uhrzeigersinn – Ausfallschritt nach vorne am Ende der diagonalen Drehung oder alternativ 2 Schritte nach vorne – 3x wiederholen der obigen Schritte
  8. Mit Ball waagerecht drehen – Mit Ball auf dem Racket – Bewegungen wie unter „6. Dynamisch waagerecht drehen“
  9. Mit Ball dynamisch diagonal drehen – Mit Ball auf dem Racket – Bewegungen wie unter „7. Dynamisch diagonal drehen“
  10. Liegende 8 – Bewegung von rechts unten beginnen (sogenannte „einfache 8“ – im Gegensatz zur „umgekehrten 8“, die von rechts oben beginnt) – „zeichne eine auf der Seite liegende 8“ vor Deinem Körper – 7x wiederholen
Und so sieht die Form in einem Stück aus:
Wie am Anfang versprochen, hier noch ein paar Antworten auf häufig gestellt Fragen: Wie lange dauert eine Junior Trainer Ausbildung? Um für die Prüfung zugelassen zu werden sind mindestens 30 Ausbildungsstunden durch einen/eine zertifizierte/n Trainer/in zu absolvieren. Je nach Intensität der Ausbildung kann dies zum Beispiel an einem Stück (z.B. eine Ausbildungswoche) oder aber mit Unterbrechung (z.B. durch Intervalle: Anleitungstage durch Trainer, gefolgt von Tagen der Wiederholung des Erlernten durch den angehenden Junior Trainer – Intervalle können dabei individuell an die Bedürfnisse angepasst werden). Unabhängig vom Format der Ausbildung, solltest Du natürlich eigenständig üben, um das Erlernte zu vertiefen und für die Prüfung abrufbar zu machen. Ein/e zertifizierte/r Trainer/in wird Dir helfen, das für Dich Passende herauszuarbeiten. Welche Inhalte hat die Ausbildung? Die Ausbildung versetzt dich in die Lage, die in dieser Blog-Serie beschriebenen Bestandteile (Soloplay, Multiplay und Form) Anfängern vermitteln zu können. Dafür wirst Du in den Spielprinzipien theoretisch, als auch praktisch unterwiesen. Details zu Ausbildungsprogrammen erhältst Du bei zertifizierten Trainer*innen. Wo werden Ausbildungen angeboten? Spreche eine/n zertifizierte/n Trainer/in an – eine Übersicht der Standorte und Ansprechpartner findest auf dieser Seite. Gerne kannst Du auch zentral über unsere Kontaktseite anfragen. Übrigens können Ausbildungen seit kurzem auch komplett via Online-Meetings erfolgen – hier ein Erfahrungsbericht. Gibt es eine Prüfung und wenn ja, was wird geprüft, von wem und wie? Am Ende Deiner Ausbildung wirst Du von einem/einer zertifizierten Trainer/in geprüft. Dies kann „vor Ort“ oder per Videokonferenz erfolgen. Die Prüfung ist eine rein praktische Prüfung (keine theoretischen Komponenten). Alle Junior Trainer Prüfungsinhalte findest Du in dieser 3-teiligen Blog-Serie. Die Prüfungskomponenten findest Du zusätzlich hier zusammengefasst. Wie es nach dem Junior Trainer Level weitergehen kann, findest Du auch dort zusammengefasst: die Details zu den Prüfungsbestandteilen für Senior Trainer sowie Instructor Level. Übrigens ist die Mitgliedschaft in der TBBA Voraussetzung für eine Trainer Zertifizierung. Und eine solche Mitgliedschaft lohnt sich – selbst wenn Du (noch) nicht Trainer*in werden möchtest. Wieso? Schau doch mal hier rein. Du siehst, die Junior Trainer Ausbildung ist nicht nur vielseitig, sie bietet Dir auch Optionen. Und vor allem: sie macht jede Menge Spaß. Komm an Bord 🙂

Xiaofei Sui BailongBall Instructor

Mike Ritz BailongBall Trainer

2 Meinungen zu “So wirst Du zum TBBA zertifizierten Junior Trainer – die Basisform (3/3)

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